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Der Mental Load in Familien

Liebe Glückspert*innen,

im Augustbeitrag möchte ich mich näher mit dem Thema Mental Loadauseinandersetzen. Mental Load bezeichnet im deutschen Sprachraum vorrangig den Gesamtaufwand und die Mehrbelastung, die durch Haushaltstätigkeiten und Kindererziehung entsteht. 1

Financial Load ist nach der Autorin Patricia Cammarata das Pendant zu Mental Load. 2  Bei Financial Load handelt es sich um die überwiegende Verantwortung für die finanzielle Absicherung der Familie.

Meist wird der Mental Load von Frauen und der Financial Load von Männern gestemmt. Dies entspricht einer traditionellen Rollenaufteilung. Die Frau widmet sich der Kindererziehung und den Haushaltstätigkeiten. Der Mann sorgt für das finanzielle Auskommen der Familie.

Vorsicht ist dahingehend geboten, dass eine traditionelle Aufteilung auch ein gewisses finanzielles Risiko für Frauen im Falle einer Trennung birgt.3 Weiter führt der Mental Load dazu, dass viele Frauen über kaum oder keine Freizeitkapazitäten verfügen. Während Väter auf Grund einer Vollzeitbeschäftigung erhebliche Zeiteinbußen mit ihren Kindern in Kauf nehmen müssen.

Ich mache immer wieder die Erfahrung im Austausch mit Müttern, dass es diesen besonders schwerfällt, sich Freizeit einzuräumen.

Der Artikel von Deutschland Funk beleuchtet meiner Meinung nach sehr gut die Herausforderungen und Konfliktpotenziale, die sich durch Erwerbsarbeit (Financial Load), Kindererziehung und Haushaltstätigkeiten (Mental Load) in einer Familie ergeben. 2

Aus diesem Grund möchte euch ein paar Werkzeuge vorstellen, die euch helfen können, den gesamten Mental Workload in euerer eigenen Familie sichtbarer zu machen und in Folge gerechter aufzuteilen.

Zuerst möchte ich euch die Graphic Novel „You should have asked“ von Emma 4 ans Herz legen. Die Illustrationen zeigen sehr klar und mit viel Humor, wie sich der Mental Load im Leben zeigen kann.

Anschließend empfehle ich euch gemeinsam mit dem*der Partner*in Zeit zu nehmen und den Mental Load Test 5 auszufüllen. Hier könnt ihr euch gemeinsam ein Bild davon machen, wer welche Tätigkeiten in welcher Häufigkeit pro Woche übernimmt.

Mir ist abschließend wichtig anzumerken, dass natürlich jede Familie für sich selbst entscheiden muss, wie sie den Familien-Workload am besten gemeinsam stemmt. Parallel dazu gibt es sehr viele Studien, die immer wieder zeigen, dass meist Frauen den Löwenanteil der Kindererziehung und Haushaltstätigkeiten übernehmen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Väter, die sich gerne mehr zuhause einbringen würden. Eine gerechte Aufteilung kann sicherlich leichter erfolgen, wenn man sich einmal mit dem Thema Mental Load auseinandersetzt, um einen Eindruck zu bekommen, was es damit auf sich hat und welche Punkte dabei eine Rolle spielen. Danach kann es sein, dass sich an eurer Aufgabenverteilung nichts ändert. Möglicherweise entdeckt ihr aber auch Bereiche, die ihr nochmal überdenkt und anders aufteilt, sodass es euch damit besser geht 😊

Alles Liebe!

 

 

Quellen:

0 Mental Load (deutsch etwa: mentale Auslastung) bezeichnet im deutschen Sprachraum vorrangig den Gesamtaufwand und entsprechende Mehrbelastungen, die durch Haushaltstätigkeiten und Kindeserziehung entstehen. 

1 … https://de.wikipedia.org/wiki/Mental_Load

2 …https://www.deutschlandfunkkultur.de/mental-load-wie-gerechte-arbeitsteilung-in-der-familie.976.de.html?dram:article_id=471456

3 …https://kontrast.at/pension-frauen-weniger/

4 …https://english.emmaclit.com/2017/05/20/you-shouldve-asked/

5 …https://equalcareday.de/mentalload-test.pd

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