- Hallo Glueckspert*innen,
ich bin im Moment viel im Tiergarten Schönbrunn. Am Liebsten wenn das Wetter wechselhaft oder regnerisch ist, weil es dann wunderbar ruhig ist. Zuletzt kam ich mit einem Tierpfleger ins Gespräch. Er war sehr freundlich, hat sich Zeit genommen und all meine Fragen beantwortet. Wir unterhielten uns über die geschlüpften Babypinguine und die Veränderungen im Zoo seit dem Ausbruch der Pandemie (Corona).
Im weiteren Gesprächsverlauf kamen wir auf das Thema Plastikmüll, und dass der Zoo damit massiv zu kämpfen at. Insbesondere bei nun wieder steigenden Besucherzahlen, häufen sich täglich große Mengen an. Der persönliche Eindruck des Tierpflegers ist, dass vor allem Eltern mit Kindern besonders viel Plastikmüll zurücklassen.
Auf Grund von Plastikmüll verenden jährlich Millionen von Meerestieren und Vögel. Wer mehr darüber erfahren möchte, klickt auf den folgenden Link:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/warum-so-viele-tiere-durch-plastikmuell-im-meer-sterben,RMknbBd
Er würde sich wünschen, dass Menschen ein stärkeres Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll auf (Meeres-)Tiere und ihren und unseren Lebensraum haben.
Diese Aussage hat mich sehr betroffen gemacht. Es fiel mir deutlich leichter Plastik zu vermeiden, als ich noch kein Kind hatte. Seit ich Mutter bin, möchte ich für alle Eventualitäten gerüstet sein, und bin daher meist beladen wie ein Packesel. Mittlerweile nehme ich auch keine Glasbehälter mehr mit, weil sich das Gewicht einfach summiert.
Anforderungen an Eltern sind generell sehr hoch! Und dann noch drauf zu achten Glasbehälter zu benützen, Trinkflaschen und Jausenboxen mitzuhaben, Waffeleis statt Eis im Becher zu kaufen, Besteck statt Plastikgeschirr mitnehmen. Natürlich an meinen eigenen Kaffeebecher zu denken, damit ich dann nicht in die Verlegenheit gerate einen Coffee-to-go Becher kaufen zu müssen. Puh, das ist echt nicht immer so einfach…!
Trotz der Herausforderungen im Familienalltag ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern vorleben, wie ein wertschätzender Umgang mit Tieren und unserem Lebensraum aussieht. Wenn man selbst achtlos Plastikverpackungen kauft und anschließend einfach wieder wegschmeißt, ist es schwierig seinen Kindern zu vermitteln, wie ein alternativer Umgang mit Plastikmüll im Alltag funktioniert. Wir haben als Eltern die Chance unseren Kindern einen richtigen Umgang zu lehren und können so einen unverzichtbaren Beitrag leisten, unseren Lebensraum für uns, unsere Kinder und zukünftige Generationen zu erhalten!
Hier findet ihr Tipps und Tricks, um den Plastikmüll im Alltag so gut wie möglich zu vermeiden:
- Meide Produkte aus Plastik generell. Nutze die, die du besitzen, so oft es geht. Verzichte auf Plastikverpackungen, billige Wegwerfartikel und Einwegprodukte aus Plastik.
- Spare auch im Urlaub Plastik. Hinterlasse in Ländern, die ihren Müll wahrscheinlich nicht recyceln, so wenig Plastik wie möglich.
- Egal, ob im Wald, am Fluss, See oder Meer: Müll bitte wieder mitnehmen.
- Bioplastikist leider auch (noch) keine Alternative.
- Setze auf Mehrwegverpackungen.
- Lass die kostenlosen Sackerl (für Obst und Gemüse) im Supermarkt. Du schälst und wascht es doch sowieso.
- Verzichte auf To-Go-Kaffeebecher samt Plastikdeckel. Besorge dir einen eigenen Becher, den du immer wieder verwenden kannst. Der isoliert dann auch und läuft nicht aus.
- Essen zum Mitnehmen? Auch hier kannst du mittlerweile in vielen Läden ein eigenes Behältnis mitbringen. Oft gibt’s dann sogar Rabatt.
- Hinterfrage die Produkte deines täglichen Bedarfs: Mittlerweile gibt es zum Beispiel Shampoos, Duschgele und Bodylotions in fester Form. Sie kommen ohne Verpackung aus.
- Ersetze Kosmetikprodukte wie Peelings oder Zahnpasten, die Mikroplastik enthalten, durch natürliche Alternativen.
- Erwirb Nachfüllpackungen.
- Kaufe mal wieder auf dem Markt ein.
- Teste einen verpackungsfreies Geschäft.
- Trenne deinen Müll, das erleichtert die Sortierung und das Recycling.
- Wer ein neues Hobby oder eine Challenge sucht: Mach mit bei einer Müll-Sammel-Aktion.
- Für Lehrer & Schüler (und natürlich alle anderen, die es interessiert!): Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und das Ozeaneum Stralsund haben kostenlose Lehrmaterialienzum Thema „Plastik im Meer“ entwickelt.
Quelle: Tipps zum Vermeiden von Plastikmüll vom 08.04.2019 BR24
Hier noch vier weitere Tipps von mir:
- Im Restaurant essen oder zuhause kochen, statt Essen zu bestellen!
- Keine Restaurants besuchen, die nur Plastikgeschirr ausgeben (SWING KITCHEN).
- Jausenboxen oder Backpapier/Wachspapier statt Alufolie benutzen.
- Trinkflaschen mitnehmen statt Plastikflaschen zu kaufen.
Wichtig ist, dass du einen Beitrag leistest. Von heute auf morgen alle Plastikverpackungen und Einweg‑Sachen aus dem Leben zu verbannen ist einerseits sehr schwer möglich und andererseits kann auch dieser Anspruch schnell überfordern und dann bei nicht-erfüllung frustrieren. Suche dir ein paar wenige Punkte heraus, die du leicht in den Alltag integrieren kannst. Wenn dies gelungen ist, wage dich wieder an neue heran. Kleine Schritte sind auf jeden Fall besser als keine Schritte!
Um ein Haar hätte ich die Buchempfehlungen vergessen! Hier wie immer die versprochenen Buchempfehlungen:
- Mein kleiner Wald von Katrin Wiehle ab 3 Jahren
- Weniger ins Meer – was du tun kannst, um Plastik und Müll zu vermeiden von Hannah Wilson ab 8 Jahren
- Das Weltretterworkout von Philipp Appenzeller ab 10 Jahren
Mehr empfehlenswerte Bücher, die sich mit den Themen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit befassen, findet ihr hier!